Tag/Day 105 - Maraehako Bay, Tatapouri, Lake Aniwhenua, Taupo, Blue Duck Station

Unsicher ob mich mein Bus heute mitnehmen wird, warte ich am angegebenen Abholort. Tatsächlich kommt mein Bus und nimmt mich mit, was mich sehr erfreut. Es geht heute los in Richtung Ostküste von Neuseelands Nordinsel. Wir starten mit schlechtem Wetter und zwischendurch regnet es sogar. Die vielen Fotostops unterwegs sind daher nicht gerade prickelnd und tolle Bilder sind auch nicht zu erwarten. Raus aus der Zivilisation durchfahren wir eine schöne Landschaft geprägt von Hügeln, Wäldern, Weiden und Stränden. Am Nachmittag treffen wir in unserer Unterkunft in Maraehako Bay ein. Ein kleines nettes Hostel direkt am Meer. Es ist nicht das typische Hostel und die Ausstattung nicht perfekt. Dafür hat es hier nicht die normalen Touristen. Es ist ein Ort an dem Neuseeländer Ferien machen. Während meine Mitreisenden sich am eiskalten Meerwasser erfreuen beschliesse ich einen Spaziergang zu machen. Nach Angaben von Leuten, welche im Hostel wohnen soll es einen Wasserfall in der Nähe geben. Ich bekomme ein paar Instruktionen und mache mich auf den Weg. Ein unbeschildeter Trampelpfad zweigt von der Strasse ab und ich folge einem Bach. Es ist nicht immer einfach zu sehen wo der Weg sein sollte und ich muss den Bach sehr oft überqueren. Und tatsächlich, ich gelange an einen Wasserfall und geniesse die Abgeschiedenheit an diesem Ort. Nach diesem Spaziergang gibt es einen gemütlichen Abend am Feuer.

 

Wir verlassen diesen einsamen Ort und fahren weiter Richtung Osten. Handyempfang und viele Leute gibt es hier nicht. Die Kühe und Pferde geniessen ihren Weidegang am Strand und die meisten Menschen, die hier leben sind Maori. Wir gelangen zum East Cape, wo eine knapp 800 stufige Treppe uns hoch zum Leuchtturm bringt mit einer tollen Sicht auf das Meer und die umliegende Umgebung. Auf der Weiterfahrt bockt der Bus etwas rum, aber wir kommen schliesslich in Tatapouri an. Auch das ein sehr kleiner Ort. Es ist ein schöner Ort um Weihnachten zu feiern und wir veranstalten ein Weihnachtsessen zu dem jeder etwas mitbringen muss. Schlussendlich erwartet und ein riesiges Buffet am Strand. Es ist zwar alles weihnachtlich dekoriert, dennoch erinnert das Ganze überhaupt nicht an Weihnachten. Wir essen gemütlich zusammen und geniessen den Abend. Als es dann dunkel ist gehen wir etwas den Strand entlang und entzünden ein kleines Feuer. Dieses soll uns die ganze Nacht warmhalten. Am Himmel zeigen sich Unmengen von Sternen und man kann die Milchstrasse sehen. Vereinzelt kann ich sogar Sternschnuppen beobachten. Als dann die Sonne sich nähert (wenn auch hinter Wolken), sind wir die ersten Menschen, die die Sonne am Weihnachtstag (25.) sehen können. Das fühlt sich richtig toll an. Damit können wir dann auch endlich in das lang ersehnte Bett gehen und uns wenige Stunden Schlaf gönnen, bevor wir zurück nach Rotorua fahren. Es war ein tolles Weihnachten wenn auch ganz anders als gewohnt am Strand mit allerlei Menschen die man erst zwei Tage kennt.

 

Trotz einiger Busprobleme kommen wir heil bis nach Rotorua. Von dort aus startet am nächsten Tag ein neues Abendteuer. Die heutige Fahrt führt uns an den Lake Aniwhenua. Dort werden wir äusserst herzlich von einer Maori Familie begrüsst. Der restliche Tag dreht sich ganz um die Maori und ihre Kultur. Einige von uns lernen in einem Workshop den Haka und andere flechten Armbänder. Das Highlight ist aber das Abendessen, das Hangi. Dies ist ein traditionelles Essen der Maori, welches sie zubereiten für grosse Anlässe. Dazu gräbt man ein ca. 1 Kubikmeter grosses Loch in den Boden und füllt dieses mit Mondsteinen. Diese werden dann mithilfe von Feuer aufgeheizt. Das Essen (Fleisch, Kartoffeln, Gemüse) wird dann in Gitterkörben auf die Steine gelegt und mit nassen Decken zugedeckt. Zum Schluss wird das Ganze mit Erde zugeschüttet um die Wärme zu halten. Nach ca. 2.5h dann ist unser Essen gar und muss wieder ausgebuddelt werden. Das Essen schmeckt sehr lecker und hat einen geräucherten Geschmack. Im Anschluss erfahren wir noch mehr über diese Kultur, so etwa über Kannibalismus und die Kreationsgeschichte der Erde. Nach diesem spannenden und erlebnisreichen Abend führt mich meine Reise weiter nach Taupo.

 

Unterwegs machen wir einen kurzen Halt bei den Huka Falls. Der Name lässt einen Wasserfall vermuten, doch dem ist nicht wirklich so. Es ist eher ein Canyon mit wenig Gefälle, durch welchen eine enorme Wassermasse gepresst wird. Dadurch entsteht eine sehr gefährliche und starke Strömung. Angekommen in Taupo bin erstmal etwas überfordert von der Menschenmasse hier. Es weht ein eisiger Wind hier und trotz sonst milden Temperaturen will man hier nirgends wirklich verweilen. Ich statte dem Lake Taupo einen kurzen Besuch ab. Es ist der grösste See Neuseelands und seine Fläche entspricht etwa der von Singapore. Am nächsten Morgen dann treffe ich Marina wieder einmal und wir machen uns auf den Weg auf den Mount Tauhara (1088m). Der Weg dorthin ist sehr langweilig und folgt der Strasse für etwa 7km. Endlich am Start des Wegs angekommen führt uns ein schmaler Wanderweg über Wiesen mit Kälbern und durch den Wald immer höher. Trotz Sonne sinkt die Temperatur und der eisige Wind kühlt uns aus. Als wir dann oben angelangt sind frieren wir regelrecht wegen des eisigen Windes. Dennoch hat sich der Aufstieg gelohnt und die Aussicht ist toll. Man sieht über den See hinweg in das Gebirge des Tongariro. Nach einer kurzen Pause sind wir durchgefroren und machen uns wieder auf den Weg nach unten. Dort finden wir auch schnell ein älteres Ehepaar, welches uns mit dem Auto in die Stadt fährt.

 

Am nächsten Tag geht es mit dem Bus weiter nach Whakahoro oder auch bekannt als die Blue Duck Station. Unterwegs legen wir einen letzten Shoppingstop ein, es wird mein letzter sein für 5 Tage. Danach verlassen wir nach und nach die Zivilisation. Wir passieren die letzten Häuser, der Natelempfang wird immer schlechter bis er verschwindet und wir verlassen die geteerte Strasse. Auf einem Schotterweg geht die Reise weiter, der Weg wird immer schmaler und wird schliesslich zu einer einspurigen Strasse. Auf einer Seite geht es steil bergauf und auf der anderen Seite ist der Abgrund. Wir folgen dem Flusslaufs des Whanganui River und schliesslich erreichen wir Whakahoro. Ein Dorf mit 8 Einwohnern und komplett auf dem Land der Blue Duck Station. Die Blue Duck Station ist im Prinzip nichts anderes als ein Bauernhof. Das Land um den Hof besteht aus steilen Hügeln mit Wiesen und Wäldern. Ackerbau ist hier nicht möglich und der Betrieb hat extrem viele Schafe, Kühe, Pferde und Bienen. Da die Landwirtschaft hier aber nicht besonders viel Geld einbringt hat sich der Betrieb mit dem Tourismus ein gutes neues Standbein aufgebaut. In 5 Lodges kann man hier übernachten und einfach mal die Natur geniessen abseits von allem. Durch den fehlenden Empfang kann man sein Handy also getrost im Zimmer liegen lassen. Eine weitere wichtige Aufgabe, welche der Betrieb einnimmt ist der Artenschutz. In diesem Gebiet lebt die sehr seltene Blue Duck und auch der Kiwi Vogel ist hier heimisch. Durch die zahlreichen invasiven Tierarten, welche die Europäer bei ihrer Besiedlung gebracht haben sind die heimischen Vögel stark bedroht. Um diese zu schützen sind überall Fallen verteilt, welche die kleinen Plagegeister töten. Für die vielen wilden Ziegen und Hirsche wird regelmässig gejagt. Das Jagen wird sogar als Touristenaktivität verkauft und man kann hier mal selbst eine Ziege schiessen gehen. Das erlegte Wild wird zum einen im hauseigenen Café für Mahlzeiten verarbeiten, ist aber gleichzeitig auch Futter für die Hirtenhunde und Schweine auf dem Hof. Es wird also nichts verschwendet. Die Gegend um den Betrieb kann man zu Pferd, mit 4WD Gefährten, zu Kanu oder zu Fuss erkunden. Natürlich packe ich die Gelegenheit beim Schopf und lasse mir die Wandermöglichkeiten nicht entgehen. Es gibt hier unzählige Wege nur sind diese nicht wirklich auf einer Karte. Daher muss man sich auf die Wegbeschreibungen der Besitzer verlassen. Je nach Wanderung muss man sich auch in eine Liste eintragen damit sie wissen ob man zurückkehrt oder nicht. Am ersten Tag besuchen wir die Blue Duck Falls, das Must do, wenn man schon mal hier ist und von dort aus kann man dem Mako Mako Trail folgen. Dieser führt einem auf einen der umliegenden «Berge» und erlaubt einen tollen Ausblick auf die Umgebung. Es ist neben den Blue Duck Falls der touristischste Ort hier in Whakahoro. Die 4WD Touren und die Pferde Trekkings führen die Besucher ebenfalls hierhin. Für den nächsten Tag hatten wir den Top oft he World Track geplant, aber leider haben wir keine Instruktionen bekommen und es wurde uns abgeraten diese Tageswanderung zu machen. Enttäuscht haben wir deshalb einen anderen Weg erkundet und unterwegs die Schafe gejagt. An diesem Abend ist auch Silvester und wir geniessen einen entspannten Abend mit erstaunlich vielen Menschen hier an diesem kleinen Ort. Um Mitternacht geniessen wir unser selbstgemachtes Fruchteis, welches wir mithilfe eines im Kühlschrank vergessenen Fruchtsaft zubereitet haben. Eine ungewöhnliche Art auf das neue Jahr «anzustossen», aber wir geniessen es. Mit dem neuen Jahr bricht auch der letzte Tag hier in der Blue Duck Station für mich an. Das Wetter ist nicht allzu gut und es regnet leicht. Dennoch mache ich mich auf den Weg für eine Wanderung. Ich folge einem sehr steilen Weg über Stock und Stein. Das Ganze ist sehr abenteuerlich. Der Weg ist nicht immer sichtbar oder vorhanden und oft muss man etwas klettern um weiterzukommen. So gelange ich auf einen Hügel und folge mehrheitlich einem Grat, oft durch den Wald und steige langsam wieder ab. Nach diesem Abenteuer freue ich mich erstmal über eine warme Dusche und über eine Waschmaschine für meine Kleidung.

 

 

Der nächste Tag startet aussergewöhnlich früh und mit hohen Erwartungen. Heute solle es endlich auf das lang ersehnte Tongariro Crossing gehen. Eine Art alpine Bergüberquerung durch eine wunderschöne Landschaft. Leider ist das Wetter nicht gut und wir erfahren vor Ort, dass wir die Wanderung nicht machen können. Übermüdet und enttäuscht schlagen wir uns durch den Tag mit einer kleineren Wanderung im Tongariro Nationalpark und freuen uns dann über das Wifi in der Unterkunft in Raetihi. 

Unsure if my bus driver will pick me up today I am waiting at the bus stop. Happy the bus arrives and picks me up I start my short East Coast trip on the North Island. The weather is not the best in the beginning and it rains from time to time. Therefore, all the photo stops along the way are not that nice and we can not take any good photos. We leave the civilisation behind us and drive through a nice landscape with hills, paddocks, forests and beaches. In the afternoon we reach our accommodation in Maraehako Bay. A lovely and small hostel on the beach. It is not a typical hostel and the equipment is not the best, but you meet here different people. It is a place where New Zealand people go in their holidays. While my bus mates try to go for a swim in the chilly water I try to find a waterfall. The people in the hostel give me some instructions how to get there. The trail has no signs and it is not always easy to know where to go next. I follow a creek and cross it many times until I finally find this waterfall in the middle of nowhere. After this we have a nice fire in the evening and enjoy the time.

 

We leave remote place and continue to the east. Reception and people are something rare over here. Cows and horses enjoy being outside and are lying on the beach. Most of the people living here are Maori. We reach the East Cape and climb up about 800 steps to reach the lighthouse on the top of a hill. From there you have a beautiful view over the sea and the surroundings. Leaving the place our bus starts to make troubles, but we reach our destination Tatapouri. It is a very small town and a perfect place for Christmas eve. Everyone brings a dish and finally we have a huge buffet on the beach. Even with all the Christmas decoration it seems not to be Christmas at all. We enjoy a nice dinner together in the Stray family. Once it is dark we light a little bonfire on the beach and enjoy the heaps of stars on the sky. It is even possible to see the milky way. I am lucky and i spot some shooting stars as well. Getting closer to the morning the sky gets brighter and we are the first people seeing the sun on the Christmas Day, what an amazing feeling. After the sun raised we can finally jump into our beds and get some rest before heading to Rotorua at lunch time. It was an awesome Christmas even if it was completely different to what I am used to with people I met only 2 days ago.

 

Our bus has still some problems and we are happy when we finally arrive in Rotorua. The next adventure starts in the next day to go from Rotorua to Lake Aniwhenua. A very nice Maori family welcomes us there and we get in touch with their culture. Some of us learn the Haka or how to make a Maori bracelet. The highlight of the day is the dinner, the Hangi. This is a traditional meal of the Maori which they make for big feasts. You dig a big hole in the ground and fill it with moon stones. These stones you heat up and then you can place all your food on the top. The food will be covered with wet linen and a big pile of dirt. After 2.5 hours they dig the food out again and we have a delicious diner with a smoky taste. With our full stomachs we listen to stories about Maori and their culture. For example, about cannibalism or the creation story of the Maori. After this informative evening we move on to Taupo.

 

Before arriving in Taupo, we make a quick stop at the Huka Falls. As the name says you may think you will see a waterfall. But it is more a canyon where a lot of water flows and it becomes a fast stream. This stream is very dangerous, and it is not recommended to go into the water there. Once I am in Taupo I am overwhelmed by the mass of people here. With the chilly wind I do not really want to stay outside. But I go and have a look at the Lake Taupo. It is the biggest lake of New Zealand and has the size of Singapore. The next morning, I meet Marina and we want to climb to the top of Mount Tauhara (1088m). The get there we follow the road for about 7km. From the start of the hiking trail we walk through paddocks and forest. We climb up higher and higher and it gets colder and colder with the wind. From the top the view is amazing, and we can see over the lake to the Tongariro. We are frozen after a short break and go down to the start of the trail. There we find a couple that gives us a lift back to the town.

 

The next morning, I jump back on the bus to Whakahoro also known as the Blue Duck Station. On our way we stop to get some food at the supermarket and it will be my last one for at least 5 days. Back on the road we leave the civilisation step by step. The last houses pass by, the reception disappears, and we leave the sealed road. The gravel road gets smaller until it is as wide as our bus. On one side of the bus there is a steep hill going up and on the other side is a steep abyss. We follow the Whanganui River and finally arrive in Whakahoro. It is a village with a population of 8 people and is on the property of the Blue Duck Station. This station is nothing else than a farm. The land around the consists steep hills with willows and forests. There live a lot of bees, sheep, cows and horses. With the agriculture itself they do not get enough money that is why the Blue Duck Station started with Tourism. In 5 different lodges people can stay and enjoy the remote place without reception. Another very important task of the station is the wildlife conservation. In this area the rare Blue Duck and the native Kiwi bird. Because of all the invasive animals the first European settlers brought these birds are endangered. To get rid of the pest the station has set up a lot of traps around the property to kill these animals. To kill the bigger animals like the goats and the deer they go hunting frequently. Hunting is even sold as a tourist activity and there you have the possibility to shoot a goat by yourself. These shot animals are the main course for the meals in the Café at the Blue Duck Station and at the same time the meat is the food for the pigs and dogs on the farm. For people who are not keen on hunting the station offers the possibility to discover the area by horse, 4WD, kayak or foot. I take the opportunity to discover the surroundings while hiking. There are a lot of trails but none of them you can find on a map. That’s why you need to ask the owner for some directions. Depending on what kind of hike you do you even need to sign up, so they will know if you got lost. On the first day we visit the Blue Duck Falls, the must does when you are at the Blue Duck Station. From there we follow the Mako Mako Trail which brings up to one of the hills. From there you have an amazing view over the hilly landscape. All the tourist activities bring the people up to this point which makes it the most tourist place at the Blue Duck Station. The next day we plan to do the Top of the World Track, but we do not get any directions and it is not recommended to do it at this day. That is why we discover some other tracks. This evening is New Year’s Eve and we have a relaxed time with surprisingly many people. At midnight we enjoy a self-made ice cream which we made from some free fruit juice someone left in our fridge. It is not the normal way to start the new year, but we like it. With the new year my last day at Blue Duck Station arrives. My last hike is in the rain, but I enjoy the trail which brings me over roots and rocks. It is very adventurous and there is not always a trail to follow and sometimes I need to climb to get further. I get on the top of a hill and follow the ridge until I climb back down. After this adventure I am happy to have a warm shower and a laundry to wash my clothes.

 

 

The following day starts very early and we all have high expectations. It is the day of the Tongariro Alpine Crossing. But unfortunately, the weather is very bad, and we only get this information once we are at the starting point. Tired and disappointed we do a shorter hike in the Tongariro National Park. Afterwards we are happy to go to our accommodation in Raetihi and enjoy the Wifi.