Nach dem Verlassen eines tollen Ortes, wird man meist direkt enttäuscht sein, weil die Erwartungen hoch gesteckt sind. So auch diesmal. Ich erreich Sydney am Abend und checke in ein zentrales Hostel ein. Ich bekomme einen Zimmerschlüssel und muss gleich feststellen, dass gar kein Bett frei zu sein scheint. Nach einem Zimmerwechsel habe ich endlich ein Zimmer. Die Atmosphäre ist sehr komisch hier, aber das Hostel ist ganz in Ordnung. Am nächsten Morgen entfliehe ich der Grossstadt und fahre nach Otford, gelegen am Royal Nationalpark. Dort treffe ich auf Habib, einen Traveller den ich über Facebook gefunden habe. Jedoch muss ich erst noch auf ihn warten und treffe unverhofft auf eine sehr verwirrte Frau. Sie quatscht mich an und will Geld, als ich nein sage fängt sie an mich zu beschimpfen. Ich verstehe sie kaum und sage ihr das freundlich und da schlägt sie mir auch schon ins Gesicht. Ich will aufstehen damit ich mich verteidigen kann, aber sie läuft weg. Als sie dann 10 Minuten später wiederauftaucht, beschliesse ich einen anderen Ort zum Warten zu suchen. Von dort kann ich dann beobachten wie sie einen Mann anschreit. Offenbar hat die Frau ein echtes Problem und ich bin froh als Habib auftaucht. Zusammen machen wir uns auf den Weg. Durch den Weld steigen wir langsam hinab ans Meer. Dort kommen wir schliesslich an den Burning Palms Beach. Über zahlreiche Steine folgen wir der Küste und kommen zu den Figure Eight Pools. Das sind teilweise kreisrunde, tiefe Löcher in einer Felsplatte. Bei Ebbe kommen sie zum Vorschein und man kann darin sogar baden. Wir machen uns auf den Rückweg zum Strand und klettern langsam die Treppen hoch um von dort zurück nach Otford zu gehen. Die verwirrte Frau ist zum Glück nicht mehr da und ich kann entspannt auf den Zug warten. Am Abend stelle ich fest, dass mein T-Shirt seine besten Tage hinter sich hat und geflickt werden muss. Irgendwie erinnert mich das an lange Abende, aber ich brauche zum Glück nur 10 Minuten und nicht den ganzen Abend für die Flickerei. Am nächsten Morgen fällt mir als erstes auf, dass in meinem Zimmer zwei Frauen zu viel sind. Die Männer teilen offenbar gerne ihre schmalen Betten. Auch heute suche ich mir den Weg aus der Stadt in den Royal National Park. Die heutige Wanderung führt mich durch den Wald und Busch. Wenn ich sage Busch, dann meine ich das so. Der Weg ist immer sichtbar am Boden aber teilweise wuchern die Büsche so stark, dass ich durch die Büsche wandern muss. Da passt das Wort bushwalk definitiv. Heute ist es zudem nicht immer ganz eindeutig wo der Weg weitergeht, es gibt überall kleine Schleichwege. Dennoch finde ich meinen Weg und geniesse diesen heissen Tag im Bush. Kurz vor Ende meiner Wanderung treffe ich dann noch auf eine Mini-Schlange, oder vielleicht ist es auch eine Blindschleiche wer weiss. Ich erschrecke mich, weil fast über sie gestolpert bin und bleibe etwas abrupt stehen. Das Wesen verkriecht sich und ich kann unbeschadet ins Hostel zurückkehren. Nach dieser Wanderung bin ich bereit am nächsten Tag mit zwei Facebookbekanntschaften auf eine weitere Wanderung im Royal Nationalpark zu gehen. Paul aus Texas und Maud aus Holland sind erst am Vortag in Australien angekommen und freuen sich über etwas Bushwalking. Wir haben Glück und treffen auf einen Waran, welchen wir ganz aus der Nähe bestaunen können. Was für ein Start in Australien für die zwei Neuankömmlinge. Wir kehren später nach Hause zurück als geplant und ich versuche meine Wäsche zu waschen, nachdem ich meine letzten sauberen Kleider angezogen habe. Die Kleider kann ich zwar waschen, aber trocknen wird so schnell nichts. Daher gehe ich mit Paul kurz essen und dann endlich noch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Sydneys bestaunen. Das Opernhaus und die Harbour Bridge erstrahlen in Licht. Nun habe ich meine Pflichtbilder von Sydney auch und kann mit ruhigen Gewissen die Stadt verlassen. Als ich dann spät zurück im Hostel bin, muss ich noch eine mitternächtliche Trocknungsrunde einlegen bevor ich schlafen gehen kann.
Am nächsten Morgen geht die Reise dann weiter in die Hauptstadt Australiens, Canberra. Mein Hostel ist schon mal sehr komisch, es sieht eher aus wie in einem Hotel und es ist kein Mensch da am Nachmittag. Das bin ich mir gar nicht gewöhnt. Ich geniesse eine super ausgestattete Küche und schnelles WLAN, perfekt für einen faulen Nachmittag. Ein Backpackerfeeling kommt bei mir hier nicht auf und es gibt viele geschäftlich Reisende im Hostel. Am nächsten Morgen gehe ich dann die Hauptstadt erkunden. Mein Hostel liegt abseits vom Zentrum, perfekt für etwas Bewegung. Im National War Memorial erfahre ich viel über Kriege und das Mitwirken von Australien. Bis zu diesem Zeitpunkt war mir nicht bewusst, dass in den zwei Weltkriegen auch Australische Truppen in Europa im Einsatz waren. Nach diesen traurigen Momenten der Geschichte gehe ich ins National Museum und erfahre etwas mehr über die Geschichte. Sei es um zu erfahren, dass der Glaube herrschte im Innern des Kontinents gibt es ein Meer oder aber wie Australien kolonisiert wurde und beispielsweise durch eingeführte Hasen geplagt wurde. Mit vielen Eindrücken mache ich mich zurück ins Hostel und bereite mich für meine letzte Greyhound Reise vor.
Meine letzte Station in Australien ist Melbourne. Eine Stadt, die von vielen geliebt wird und für seine Kaffeekultur bekannt ist. Leider treffe ich in Melbourne auf sehr schlechtes Wetter, wenn auch die Wettervorhersagen hier sehr unzuverlässig sein können und man alle 4 Jahreszeiten in einem Tag erleben kann. Von dem vielen Regen lasse ich mich erstmal nicht abschrecken und nehme an einer Free Walking Tour durch das Stadtzentrum teil. Trotz Regen finden wir immer wieder einen trockenen Platz und erfahren viel über Melbourne und seine Kultur. Ein sehr interessanter Aspekt von Melbourne ist die Strassenkunst. In vielen kleinen Gässchen finden sich zahlreiche Kunstwerke an den Wänden. Diese sind aber nicht etwas permanent, sondern werden regelmässig wieder überstrichen um Platz für neue Werke zu machen. Diese kleinen Gässchen scheinen oft düster und man fühlt sich nicht ganz wohl, dennoch finden sich genau hier die teuersten und nobelsten Restaurants der Stadt. Für den nächsten Tag habe ich eine Flutwarnung bekommen und somit wird dieser Tag eher drinnen stattfinden. Perfekter Moment für einen Besuch in der Staatsbibliothek und die geistige Vorbereitung auf die weitere Reise. Der Tag ist insgesamt sehr schläfrig und ich besuche noch kurze das alte Postgebäude, welches nun einen H&M Laden beherbergt. Den Rest des Tages verbringe ich dann lieber drinnen, es stürmt und regnet in Strömen. Doch die Ruhe des Tages sollte schon bald ein Ende nehmen. Um 2 Uhr nachts wird die Zimmertür aufgerissen, das Licht angeschaltet und ein wütender Dakota (ein Langzeitgast, welchem ich das Bett genommen habe) stürmt hinein. Damit nicht genug, er beschimpft einen Fremden in unserem Zimmer. Der Fremde ist betrunken und hat sich in unser Zimmer verirrt, das Schlimmste allerdings ist, er hat in den Gang gepinkelt. Das Chaos bricht aus und der Fremde kann sich weder ausweisen noch sonst irgendeinen Beweis erbringen, dass er Gast im Hostel ist. Am nächsten Morgen erfahre ich dann, dass der Fremde im Zimmer nebenan wohnt und er zudem eine Jacke einer meiner Zimmergenossinnen ruiniert hat. Er ist jedenfalls das Gesprächsthema Nummer eins am Frühstückstisch. Trotz erneutem Regen wage ich mich hinaus uns erkunde noch etwas die Stadt. Als ich dann tatsächlich in einem Swatch Laden lande und mir eine Uhr kaufe, überrasche ich mich selbst. Niemals hätte ich gedacht, dass ich ans andere Ende der Welt reise um mir eine Swatch zu kaufen. Aber es ist nun mal schwierig hier eine gute Uhr zu finden und meine Alte ist kaputt. Die Verkäuferin freut sich jedenfalls riesig eine Schweizerin als Kundin zu haben und ich habe jetzt wieder die Schweizer Pünktlichkeit bei mir. Am Nachmittag gehe ich dann bei nicht mehr ganz so schlechtem Wetter noch nach St Kilda. Auf einer weiteren Free Walking Tour erfahre ich spannende Sachen über diesen Teil Melbournes. Mit vielen Eindrücken und nach einem leckeren Kuchen verabschiede ich mich vorerst von Australien. Meine Reise geht morgen früh weiter nach Neuseeland und führt mich zu neuen Abenteuern.
After leaving a wonderful place you always have high expectations. Unfortunately, you will not satisfy them. This time it was not different, and it started with getting a key for a room with no free bed. The atmosphere in this hostel is weird, but the hostel itself is okay. The next morning, I flee out of the big city to Otford, which is next to the Royal National Park. That’s where I will meet Habib, a traveller found on Facebook. I wait at the train station and a confused woman talks to me for money. As I say I don’t have money she starts to insult me. I don’t really understand her and tell her this, that’s when she slaps me in the face. I want to stand up to defend me, but she already walks away. Ten minutes later she appears again, and I decide to look for another place to wait. I can still see her, and she started to shout at a man. This woman seems to have a serious problem and I am happy Habib arrived. Through the forest we climb down to the sea. Finally, we arrive at Burning Palms Beach. Along shore we climb over rocks until we arrive at Figure Eight Pools. These pools are deep, and some are almost perfectly circular. We are lucky, and tide is deep, so we can see the pools. Back on the beach we climb up a stairway and we go back to Otford. The confused woman luckily disappeared, and I can wait for my train without being stressed. In the evening I need to fix a gradually worn-out shirt. It reminds me of some long evenings, but I only need about 10 minutes to fix the shirt. The next morning, I see, that there are 2 girls in my room, which don’t live in this room. It seems the boys like to share the tiny single bed. Today I go again to the Royal National Park for another hike. The path goes through forest and bush. Talking of bush, it was a real bush walk today. The path was visible on the ground but, the bushes cover everything else and it is a fight to get through. This situation makes it sometimes hard to find the right path, as everything looks like a path. I find the track and enjoy the day full of sun. At the very end of my hike I meet a tiny snake, maybe it is a lizard. I am kind of shocked because I almost stepped into it and stop abruptly. The creature gives the path free and I return to the hostel. The next day I meet up with 2 strangers from Facebook for another hike in the Royal National Park. Paul from Texas and Maud from the Netherlands both arrived the day before in Australia. We are very lucky, and we see a Goanna. What a start for the two newcomers. We get back later then initially planned and I try to get my laundry done. I have no more fresh clothes. Then I go out with Paul for some night sightseeing. Till now I didn’t have the time for seeing anything in Sydney and it is my last chance to something of Sydney. We visit the harbour with the famous Harbour Bridge and a nice view to the Opera House. Its already dark but the Opera House looks nice with all the lights in the dark. After this I need to go back to the hostel and dry my clothes until midnight.
The next morning, I take the bus to go to the capital of Australia, Canberra. My hostel is weird, it looks more like a hotel and there is no one around in the afternoon. That’s different to what I am used to. I enjoy a well-equipped kitchen and a fast WiFi, perfect to have a lazy afternoon. It doesn’t feel like being in a backpacker hostel and a lot of the people are travelling on business. The next day I explore the capital and it is perfect for some walking, as my hostel isn’t in the city centre. In the National War Memorial, I discover a lot about wars and Australia’s involvement. Till now I wasn’t aware, that Australia had troops in Europe during World War 1 and 2. The next stop is the National Museum, where I get in contact with the history of Australia. I learn, that people first believed in the centre of Australia is a sea, or how Australia was colonised and learn more about the rabbit plaque. With a lot of impressions, I return to my hostel and get ready for my last greyhound trip.
My last stop in Australia is Melbourne, a city which is loved by a lot of people and known for its coffee culture. Unfortunately, the weather is really bad when I arrive, even if the weather forecasts are unreliable and you can have all the 4 seasons in one single day. Not scared of all the rain I join a Free Walking Tour through the city centre. We always find some shelter not to get too wet and I learn a lot about Melbourne and its culture. One interesting thing about Melbourne is the street art. In a lot of small lanes, you can discover paintings on the walls. They are removed frequently and give space for new paintings. These small lanes are dark, and you don’t feel comfortable, but in these lanes, you can find some of Melbourne’s best and most expensive restaurants. I receive a flooding warning for the next day, which means I will spend the day inside. This is the perfect moment to visit the State Library and getting mentally prepared for the further travel. The whole day is kind of sleepy and I visit quickly the old Post Office, which turned into a H&M. The rest of the day I stay inside because of the stormy weather mixed with heavy rain. But the silence will end soon. At 2 am Dakota (a long-term guest, who normally lives in my bed) runs into the room, turns on the light and starts yelling at a stranger. The stranger is drunk and lost himself in our room, but the worst thing, he pissed in the hallway. A massive chaos takes place and the stranger hasn’t an ID or anything else to prove he is guest of the hostel. The next morning, I hear the stranger is guest of the hostel and lives in the room next to mine and he ruined a jacket of one of my roommates. The stranger is the issue in the kitchen. There is still rain outside, and I decide to discover a little bit the city. I finally end up in a Swatch shop, which surprises myself. I never thought I will fly around the world to buy a Swatch. But it is not easy to find a reliable watch after mine has broken. The saleswoman is excited to have a real swiss customer and I get back to Swiss precision. In the afternoon I go to St Kilda to another Free Walking Tour to get in contact with this part of Melbourne. With a lot of impressions and a delicious slice of cake I say goodbye to Australia for the moment. Tomorrow morning my travel continuous to New Zealand, where I will have new adventures.