12.08.2016
Heute ist es endlich soweit: meine lang ersehnten Ferien beginnen. Aufgeregt reise ich früh morgens nach Zürich an den Flughafen. Dort muss ich leider erfahren, dass mein Flug fast 2h Verspätung hat. Ein Glück habe ich meinen Anschlussflug mit genügend Umsteigezeit gebucht. Meine Ungeübtheit mit Fliegen verunsichert mich gleich, als man nur Selbst-Check-in-Schalter hat. Na dann, versuch ich das mal. Ich werde allerlei gefragt. Nachdem das erledigt ist will ich meinen Koffer abgeben, werde aber erstmal ausgefragt beim Anstehen. Verunsichert gebe ich Auskunft und erhalte einen kleinen Kleber auf meinen Pass geklebt, mit dem Hinweis, diesen ja nicht zu verlieren. Dann werde ich weitergeleitet zum First-Class Schalter, wo ich nett bedient werde. Alles ist für mich sehr speziell, aber nun habe ich es geschafft und darf weiter Richtung Gates, wo ich nun die überschüssige Zeit totschlagen muss. Ein Glück ist da noch Super-Sarah, meine Reisebegleitung.
Der Tag verläuft weiter, wie er begonnen hat. In Newark angekommen bringe ich die Einreise schnell über mich, um meinen Anschlussflug rechtzeitig zu erwischen. Doch es wäre nicht nötig gewesen. Das Flugzeug kommt verspätet. Angespannt und übermüdet warten die Fluggäste während der Abflug immer weiter nach hinten verschoben wird. Und dann die Hiobsbotschaft: das Flugzeug fliegt statt nach Newark auf einen anderen Flughafen wegen des Wetters. Ein ungewisses und unangenehm langes Warten beginnt. Es ist jetzt 6 Uhr abends in Newark. Mittlerweile bin ich schon 19h auf den Beinen und eigentlich hundemüde. Zum Glück ist da noch Super-Sarah und quasselt mich voll, nachdem sie im Flugzeug nach Newark geschlafen hat und jetzt entsprechend fit ist.
Nach 4 nicht enden wollenden Stunden der Ungewissheit kommt tatsächlich unser Flugzeug. Niemand kann es fassen, dass tatsächlich ein Flugzeug gekommen ist. Kaum im Flugzeug schlafe ich auch schon ein und bemerke nichts mehr. Wir hatten offenbar fast 1h auf der Startbahn gewartet zum Abfliegen. Nach 6h Flug kommen wir endlich in Seattle an. Mittlerweile ist dort ca. 00:30. Auch mein Koffer hat es glücklicherweise geschafft und ich suche nach einem Taxi. Es überrascht mich, dass alle mit mir Smalltalk führen möchten. Müde erreiche ich mein Zimmer um 1:15 und rechne kurz nach. Vor 29h bin ich in der Schweiz aufgestanden und es hat mich einiges mehr an Zeit gekostet hier her zu kommen als erwartet.
13.08.2016
Trotz der langen Reise am Vortag bin ich schon früh wach. Die Müdigkeit ist nicht weg, aber ich starte in den Tag, in der Hoffnung es wird kein zu langer Tag. Beim auschecken bemerke ich, was mir schon letzte Nacht aufgefallen ist. Die Menschen hier sind sehr gesprächig.
Zu Fuss gehe ich los zur Autovermietung. Dort reinzukommen ohne Auto erscheint mir nicht so logisch, denn überall gibt’s nur Strassen ohne Trottoirs. Angekommen, suche ich zuerst den Getränkeautomaten auf. Im Motel gab es nicht zu essen und trinken. Die kalte Cola löscht zwar meinen Durst, aber hungrig bin ich immer noch. Der Mann bei der Autovermietung fängt sofort an zu smalltalken und ist begeistert von meinem Reisevorhaben. Man könnte fast meinen er ist neidisch. Das Auto kann ich gleich selbst wählen und meine Wahl fällt auf einen blauen Hyundai Elantra GT.
Ich fahre los zu einem UPS Store. Dort wartet ein Packet mit Campingmaterial auf mich. Ich hatte lange Zweifel, ob alles klappen würde mit der Anmiete des Materials. Doch nun halte ich tatsächlich ein Packet in meinen Händen. Ich befinde mich in einer Art Einkaufmeile und gehe gleich einkaufen, damit ich ein paar Tag in der Wildnis überleben kann. Das Einzige was mir noch fehlt ist eine Gaskartusche für meinen Kocher. Dies sollte eine Herausforderung werden. An mehreren Orten werde ich nicht fündig. Auch Tankstellen haben das offenbar nicht wirklich im Angebot. Ich beschliesse weiter zu fahren Richtung Olympic National Park.
Auf der oft 5 spurigen Strasse komme ich mir etwas verloren vor und der Verkehr ist enorm. So viele Autos habe ich wohl noch nie auf der Strasse gesehen und es geht nur schleppend vorwärts. Ich ertappe mich, wie ich beim Anhalten immer die Kupplung drücken will. Ein komisches Gefühl ein Automat zu fahren.
Auf einmal sehe ich ein Schild zu einem Outdoor Shop. Ich sehe meine Change zu Gas für meinen Kocher zu kommen. Nach einigem Umherirren erreiche ich den Laden und mein Herz macht einen Sprung. Hier gibt es alles was man braucht: Kleider, Schuhe, Campingausrüstung, Fischereiartikel, Jagdbedarf und natürlich meine Gaskartuschen. Ich schnappe mir 2 und leere gleich das Regal. Meine Reise kann weitergehen. Nach langem und anstrengendem Fahren unter all den Autos wird die Strasse immer weniger befahren und schliesslich nur noch 2 spurig. Nun sehe ich auch etwas von der Landschaft. Es sieht ähnlich aus wie zu hause. Aber die Gebäude sind anders. Viele scheinen schon beim kleinsten Windstoss einzustürzen und oft sind die Gebäude «alt». Oder vielleicht nur schlecht gepflegt. Die Strasse wird einspurig und dann komme ich nach Quinault. Eine kleine Ortschaft am Lake Quinault und sie liegt direkt vor dem Olympic National Park.
Ich fahre mittlerweile über Schotterwege im Park auf der Suche nach einem Campingplatz. Aber dann plötzlich ein Schild: die Strasse ist geschlossen. Ich drehe um und fahre zu einem anderen Platz, doch dort ist erwartungsgemäss schon alles voll. Mittlerweile ist es Abend und ich checke meine Optionen. Ich beschliesse keinen Campingplatz mehr aufzusuchen und fahre aus dem Park in den Olympic National Forest. Aus meinem Reiseführer weiss ich, dass in National Forests das Wildcampieren unter gewissen Bedingungen erlaubt ist, was in den Parks strengstens verboten ist. Ich stelle mein Auto also irgendwo hin und richte die Rückbank für die Nacht her. Da Super-Sarah nur wenig Platz braucht geht das auch problemlos. Es ist sehr ruhig und abgeschieden. Das Natel hat keinen Empfang und ich freue mich auf etwas Schlaf.
14.08.2016
Ich schrecke aus dem Schlaf. Es ist gerade mal 2 Uhr morgens. Aber ich bin so früh eingeschlafen, dass gefühlt Zeit zum Aufstehen ist. Um 6 Uhr dann stehe ich auf und bereite Frühstück zu mit Tee und Kaffee. Heute soll die Suche nach einem Nachtlager etwas glücklicher verlaufen als am Vorabend.
Als erstes gibt es eine kurze Wanderung im National Forest. Kurz bin ich irritiert, denn es wird davor gewarnt alleine wandern zu gehen. In diesem Wald hat es zwar keine Bären, dafür aber Pumas. Ich lese bedacht die Verhaltenshinweise und mache mich verunsichert auf den Weg. Zum Glück sind da noch meine Bärenglocke, die auf mich aufmerksam macht und Super-Sarah. Alleine bin ich demnach sicherlich nicht. Der Weg ist abenteuerlich und nicht ungefährlich. Überall ist es schmal und an manchen Stellen rutscht der Weg bereits den Hang hinab. Immer wieder liegen Bäume auf dem Weg und Klettern oder Ducken ist angesagt. Zudem ist es nass und rutschig, denn der Olympic National Forest ist ein Regenwald. Das zeigt sich am Wetter sehr gut. Es ist neblig und an manchen Stellen tropft es von den Bäumen. Die Luft ist drückig und die Haut fühlt sich klebrig an. Nach etwa einer Stunde beschliesse ich umzudrehen, denn ich habe keine Ahnung wo mich der Weg hinführt. Auch habe ich noch immer ein mulmiges Gefühl. Denn hie und da rieche ich einen tierischen Geruch den ich nicht kenne. Vermutlich gehört er zu diesen Pumas. So einem möchte ich nicht wirklich begegnen. Zurück beim Auto fahre ich in den National Park zu einer Ranger Station. Dort gibt es einen kurzen Hiking Trail (1.7 mi oder so). Er führt mich durch den Regenwald.
Nach dem Spaziergang fahre ich zum Lake Quinault und treffe auf Jeff. Wir kommen ins Gespräch und geben uns gegenseitig Tipps. Das Thema Campground ist auch Gesprächsstoff und ich bekomme erklärt, dass viele Einheimische alles tun um einen guten Platz zu kriegen. Das ist ihnen fast wichtiger als alles andere. Ich erkenne, es wird wohl einfacher ausserhalb des Parks einen Platz zu suchen und vor allem nicht erst am Abend. Wir verabschieden uns und ich fahre Richtung Norden.
Mein Ziel ist der Bogachiel State Park. Er liegt ausserhalb des Parks und verfügt über einen Campground mit Duschen. Kurz nach Mittag bin ich dort und kann meinen Stellplatz selbst wählen. Der Campground ist zwar mit 30$ teuer aber nach der Nacht im Auto freue ich mich über mehr Komfort. Jeder Stellplatz hat einen Tisch mit Bänken, eine Feuerstelle mit Rost, einen Parkplatz und einen Wasserhahn.
Das Zelt stellen erweist sich schwieriger als gedacht, da ich nicht mal weiss wie es aussehen soll. Aber auch das gelingt mir. Ein riesen Zelt für eine Person. Ich fühle mich erstmal etwas in mein neues Zuhause ein und erkunde die Umgebung. Gleich neben dem Campground ist ein Fluss. Am Anschlagbrett sind die wichtigsten Informationen der Umgebung zu finden und Aktivitäten. Ich will noch einen Hiking Trail in der Nähe aufsuchen, aber die Beschreibung ist nicht sehr detailliert. Auf der Strasse gibt es kein Schild, wie es sonst für alles gibt. Nach einiger Zeit finde ich die Zufahrtsstrasse. Ich werde abrupt abgebremst von einem Schild: «Road closed». Den Trail kann ich also vergessen.
Ich fahre nordwärts in die Stadt Forks mit stolzen 3175 Einwohnern. Beim Visitor Center stoppe ich und nutze das WLAN. Ich habe zwar eine US-SIM-Karte aber in diesem Gebiet habe ich nicht mal Empfang für SMS, geschweigen denn Internet. Danach noch den Mini-Trail (0,4 mi) abwandern und schon geht’s zurück zum Campground. Es geht los mit duschen, waschen, aufräumen, kochen und entspannen. So wie ich mir das vorgestellt habe und ich kann die Ruhe geniessen.
15.08.2016
Ein neuer Tag bricht an und pünktlich um 6 Uhr bin ich wach. Heute endlich mit dem Gefühl in der Zeitzone angekommen zu sein. Nach dem Frühstück mache ich mich auf den Weg zum Hoh Rain Forest.
Auf der Strasse steht ein kleiner Hase, der den Weg nicht freigeben will. Er hoppelt immer wieder von links nach rechts und zurück. Nach etwa 10 Wiederholungen gibt er endlich den Weg frei. Kaum bin ich beim Parkplatz angekommen gehe ich zu den Trails. Der erste führt mich durch den Regenwald und zeigt verschiedene Altersstufen der Flora auf. Es ist sehr faszinierend! Ich erreiche den Hoh River und seine Farbe ist fast dem Brienzersee gleich. Er entspringt im Gebiet des Mount Olympus, einem Gletschergebiet. Ich geniesse die Sonne und die tollen Ausblicke. Dann beim Weitergehen stehe ich plötzlich vor einem Elch. Ich bin ganz perplex und weiss gar nicht wie reagieren. Zu den anderen Wildtieren gibt’s überall Verhaltenhinweise, nicht aber zum Elch. Er sieht mich gelangweilt an und frisst gemütlich auf dem Trail. Ich bin vom seiner Grösse beeindruckt und gehe langsam zurück. Schliesslich weiss ich nicht ob er mir gefährlich werden kann und kreuzen ist auf dem schmalen Weg nicht drin. Ein tolles Erlebnis ein solches Tier mal live in freier Wildbahn zu treffen.
Der nächste Trail würde zum Gletscher führen. Dies ist aber zu weit für eine 1-Tagestour und fürs Backpacking-Campen bin ich nicht ausgerüstet. Es wäre aber sicherlich toll dies zu machen. Auf dem Weg gibt’s immer wieder Plätze, wo Camping erlaubt ist, es sei denn man hat eine Bewilligung eingeholt. Ich gehe ein Stück den Weg entlang und finde einen Wasserfall. Durch klettern erreiche ich schliesslich eine Stelle für super Fotos. Zurück geht’s den gleichen Weg entlang, leider. Es begegnen mir zahlreiche Wanderer, ein Zeichen dafür, dass das Gebiet sehr beliebt ist. Langsam hat es mir zu viele Leute und ich fliehe aus dem Park.
Weiter geht’s an die Westküste an den Ruby Beach. Das Wetter her ist ganz anders, obwohl es nicht sehr weit weg ist vom Park. Es windet, ist kalt und die Sonne ist nicht zu sehen. Ein Strand mit vielen Steinen und ganzen Baumstämmen wie Schwemmholz. Im Wasser hat es einige Felsen. Die Baumstämme stammen aus dem Regenwald. Auch hier hat es einige Menschen und ich gehe weiter zum Beach 1 in Kalaloch. Hier hat es einen Wald mit lustigen Bäumen, die kugelrunde Ausbeulungen im Stamm haben. Der Strand ist fast leer und sieht ähnlich aus wie der Ruby Beach. Langsam wird mir kalt und ich vermisse die Sonne. Auf dem Weg zurück zum Campground besuche ich noch einen Big Cedar Tree. Riesige Bäume, neben denen man sich sehr klein vorkommt! Es wird langsam Abend, ich gehe kurz einkaufen und geniesse den Abend.
16.08.2016
Der Morgen ist frisch und ich packe eilig meine Sachen zusammen. Es geht zuerst Richtung Westen nach Mora an den Strand. Es ist kalt, neblig und windig am Rialto Beach. Aber das macht eine besondere Stimmung. Ein frühmorgendlicher Strandspaziergang ist gerade das Richtige und ich geniesse den Duft des Meeres, sowie die Feuchte auf meiner Haut. Ich gehe zum Hole-in-the-Wall, was auch immer das sein mag. Es zeigt sich, wie es der Name schon sagt, ein Loch ähnlich einem Tunnel im Felsen. Aber das ist nicht das faszinierendste an diesem Ort. Der Strand ist felsig und es hat viele Vertiefungen, die mit Wasser gefüllt sind. Bei Flut sieht man davon nichts. In den Vertiefungen gibt es viel zu entdecken wie beispielsweise Anemonen und Muscheln. Nach dem Untersuchen dieser Lebewesen gehe ich zurück zum Auto. Auch hier könnte man noch viel entdecken, wenn man ein Zelt einpackt.
Ich mache noch einen kurzen Ausflug ins Indianerreservat La Push und betrachte den Strand. Der sieht etwa aus wie die anderen auch und es zieht mich weiter östlich wo die Sonne schon auf mich wartet. Ich suche kurz meinen nächsten Campground, ganz im Norden am Lyre Creek. Er ist klein und gratis, verfügt aber nur über Plumpsklos. Das Zelt ist diesmal erstaunlich schnell gestellt, Übung macht den Meister. Anschliessend geht’s zum Lake Crescent, ein wunderschöner See. Dort besuche ich die Marymere Falls, ein Wasserfall. Auf dem Rückweg biege ich in den Barne Creek Trail. Dort bin ich zur Abwechslung alleine unterwegs. Irgendwann liegt ein Baum auf dem Weg und meine Kletterkünste sind gefragt. Nach einer Weile drehe ich um, denn ich habe keine Ahnung wohin der Weg führt und wie lang er ist. Stattdessen will ich auf den Mount Storm King. Beim Aufstieg erzählen mir alle Absteigenden, dass es sehr weit ist. Ich bin verunsichert drehe aufgrund meines kleinen Wasservorrats um. Bei der Ranger Station sehe ich, dass der Weg gerade mal 2,2 mi lang ist. Also nicht sehr lang für einen Schweizer. Ich beschliesse das Vorhaben zu vertagen und kehre zum Campground zurück.
Viel gibt’s hier nicht zu sehen. Ich treffe auf Philip, einen anderen Camper und wir quatschen ein bisschen über Gott und die Welt. Dann erwähnt er, dass ich ein hübsches Gesicht habe und ich bin froh geht er wieder. Nicht, dass er noch auf falsche Gedanken kommt. Etwa erschöpft koche ich kurz und geniesse die letzten Sonnenstrahlen.
17.08.2016
Ich schrecke aus dem Schlaf, es ist sehr kalt. Das Frühstück wird somit entsprechend schnell ausfallen. Die Reise führt mich heute Morgen nach Sol Duc. Die Hike Trails dort sind unerwartet lang. Ich entscheide mich für eine ca. 3-4h Wanderung zum Deer Lake. Die Höhenmeter vergehen nur schleppend. Doch dann plötzlich bin ich bei einem kleinen, idyllischen See, dem Deer Lake. Überall rundum den See gibt Campgrounds. Wieder ein Ort für Backcountry-camping. Ich beobachte die Fische im Wasser und lausche der einzigen Ente im See, die unaufhörlich quakt und die Stille stört. Später steige ich wieder hinunter und ein Ranger holt mich ein. Freundlich wie er ist, will er wissen was meine Pläne sind und gibt mir Tipps und Hinweise. Sagt mir auch was von Ropeclimbing beim Mount Storm King. Was er mir damit sagen will, erfahre ich später.
Am Mittag bin ich zurück und die Autos immer zahlreicher, höchste Zeit einen anderen Ort sufzusuchen. Ich fahre zurück zum Lake Crescent und wage mich an den Mount Storm King. Der Aufstieg ist hart und zerrt an meinen Kräften, zwei Aufstiege an einem Tag sind wohl noch etwa viel. Die Hitze wird unerträglich und der Weg nimmt kein Ende. Dann komme ich aus dem Wald und der Weg wird zunehmend felsiger und der Untergrund rutscht unter den Füssen weg. Auf einmal sehe ich ein Seil und ich erinnere mich an den Ranger. Mithilfe des Seils wird der Aufstieg erst machbar. Am Ende des Seils wird der Weg schmaler und an beiden Seiten ist Abgrund. Ich kämpfe mit meiner Angst, denn ich bin mir der Gefahr vollkommen bewusst. In der Schweiz gäbe es hier zumindest ein Drahtseil oder so zum Festhalten. Es folgt eine 2. Stelle mit einem Seil. Danach heisst es nochmals klettern und endlich zeigt sich eine wunderschöne Aussicht auf die Berge und den Lake Crescent auf 1382. Oben treffe ich auf ein Pärchen und wir unterhalten uns. Dann folgt der Abstieg. Es wird noch gefährlicher, denn der Boden rutscht bei jedem Schritt unter den Füssen weg. Als ich endlich wieder festen Boden unter den Füssen habe, bin ich stolz auf mich: ich habe es geschafft und es hat sich gelohnt.
Endlich unten angekommen, merke ich, dass ich richtig eingestaubt bin. Eine Dusche wäre jetzt toll. Dumm nur, dass ich keine habe. Ich fahre in die nächste Stadt: Port Angeles und gehe mal Karten versenden. Auf dem Weg zum Campground sehe ich ein Schild zum Strand und folge ihm. Und was finde ich da!? Eine Dusche! Mein Tag ist gerettet und ich fühle mich gleich viel besser. Somit kann ich noch einen Tag länger auf meinem Campground bleiben.
Zurück beim Campground ist es schon fast 7 Uhr. Es hat andere Camper und ich lerne Jeff kennen. Einen 55-jährgen Surfer, der bereits pensioniert ist und mit seinem Hund Max in 3 verschiedenen Häusern lebt: San Diego, Mexico und Bahli. Es gibt interessante Gespräche und der Tag endet.
Jetzt noch ein paar Gedanken zu den Amerikanern, nachdem ich sie ein paar Tage erlebt habe:
- Sie sind alle nett und hilfsbereit
- Gespräche sind einfach zu beginnen, ohne dass man sich kennt
- Sie habe am liebsten Pickups als Autos
- Als Camper haben sie einen Pickup mit Auflieger oder ein Wohnmobil und hängen das Auto hinten an.
- Zum Campen gehört ein Feuer
- Sie können nicht wandern, was heisst beim Abstieg rennen sie
- Insgesamt habe ich ein sehr positives Bild und fühle mich auf dem Land sehr sicher
18.08.2016
Der Wecker reisst mich aus dem Schlaf. Das war wohl ein Glas Wein zu viel letzten Abend. Schnell stehe ich auf und los geht’s. Heute steht ein Highlight auf dem Programm: Hurricane Ridge. Die Strassen sind leer und das Wetter ist perfekt. Ich habe Glück, denn die letzten 2 Tage waren die Parkplätze wegen Strassenbelagsarbeiten geschlossen. Ich befinde mich auf über 1500m und gehe los Richtung Hurricane Hill (1755m). Auf meinem Weg treffe ich viele Tiere: Rehe mit Jungen, Murmeltiere, Eichhörnchen, Vögel und weisse Bergziegen mit Jungen. Das Aufstehen hat sich also schon gelohnt. Die Tiere sind nicht sehr scheu und lassen sogar Fotos zu. Nach einem noch müden Aufstieg stehe ich auf dem Berg. Die Aussicht ist atemberaubend. Eine 360° Sicht. Auf einer Seite sieht man aufs Meer hinüber zur Vancouver Island von Kanada. Auf der anderen Seite sieht man die Berge der Olympic National Parks mit den Gletschern beim Mount Olympus. Die Gletscher sind kleiner als gedacht, aber es ist einfach herrlich. Die Sonne ist schon heiss und ich geniesse den Ausblick. Danach geht’s aus dem Park nach Port Angeles.
Die Autos stehen schon Schlange beim Parkeingang, ein Glück bin ich so früh gekommen. In Port Angeles informiere ich mich über die Fähren und wie ich am Samstag am besten nach Vancouver komme. Ich reserviere mir einen Fährplatz zum Festland von Port Townsend aus. Hoffentlich klappt das dann auch. Schnell noch ein paar Einkäufe tätigen und schon geht’s weiter Richtung Elwha in den National Park. Doch ich werde abrupt gestoppt. Die Strasse ist geschlossen infolge von Flutschäden, offenbar wurde der Damm zerstört. Etwas ernüchtert geht’s also wieder zurück. Dann halt zum Lake Crescent auf die andere Seeseite. Dort gibt’s einen Weg auf den Pyramid Peak (914m). Der Weg ist lang und wieder einmal hat es eine gefährlich exponierte Stelle wo der Untergrund nur so wegrutscht. Ich meistere diese Stelle vorsichtig und komme dann auf die Höhe. Eine tolle Sicht auf den See tut sich auf. Es hat sich wieder einmal gelohnt. Ich steige wieder ab und fahre zum Campground. Denn ich habe abgemacht fürs Kochen mit Jeff. Der Abend endet gemütlich und wir verabreden uns für ein frühmorgendliches Fotografieren am Meer für den nächsten Tag. Welcher auch mein letzter hier im Staat Washington sein wird.
19.08.2016
Heute Morgen ist es ziemlich warm und mit Jeff gehe ich an den Strand ein paar Fotos schiessen. Der heutige Tag wird ruhig sein und ich sammle meine Kräfte für die Reise nach Kanada. Nach dem Spaziergang geht’s los mit Wäsche waschen, Auto aufräumen, duschen… Ich gehe noch kurz in die Stadt um zu recherchieren was ich sicherlich nicht über die Grenze nehmen darf und leere entsprechend meine Essensvorräte. Dann gehe ich noch etwas an den Strand am Pillar Point, Dort ist erstaunlicherweise kein Mensch und ich kann in Ruhe mein Buch lesen.
20.08.2016
Der Wecker holt mich aus dem Schlaf. Ich bin ganz aufgeregt und packe alles zusammen. Heute geht’s nach Kanada. Schon um 8 Uhr breche ich auf. Noch unsicher ob alles klappen würde, fahre ich los. Etwas zu früh treffe ich beim Fährterminal ein und erwische eine frühere Fähre. Die Überfahrt nach Coupville dauert nur eine halbe Stunde. Von dort geht’s weiter Richtung Norden. Mittlerweile habe ich es auf eine Autobahn geschafft und mit 70 mph geht’s schnell voran. An der Grenze werde ich ausgefragt und erhalte schliesslich einen Stempel im Pass und darf weiterfahren. Kurz darauf bin ich in Vancouver am Flughafen und nehme Sarah in Empfang. Unsere Reise kann also losgehen. Auf geht’s nach Langley in ein für uns sehr luxuriöses Hotel mit 2 Queenbetten. Wir geniessen den Abend bei einem leckeren Steak.
Fotos vom Olympic National Park
21.08.2016
Schon vor dem Wecker sind wir wach. Pünktlich um 7 Uhr gehen wir frühstücken und könnengleich Waffeln zubereiten. Dann geht’s los Richtung Kamloops. Eine lange Fahrt über eine Autobahn, wo Lastwagen im Schritttempo den Berg hinaufkriechen. Wir sind umgeben von vielen Bergen. Es scheint als wäre ausser der Autobahn nichts hier im nirgendwo. Die Landschaft wird zunehmend karger und wüstenartiger. Einige Nadelbäume versetzen Farbtupfer in die Einöde. Dazu kommt starker Wind von der Seite. Dann nach ca. 120km kommt eine Stadt und endlich wieder eine Tankstelle. Einige Zeit später sind wir in Kamloops. Von dort aus fahren wir noch etwas mehr als eine Stunde weiter an einen Campground und finden einen Stellplatz. Mit Mühe stellen wir das Zelt im steinigen Boden und können die Heringe kaum einschlagen. Wir hoffen es hält trotz Wind für eine Nacht. Nahe des Campgrounds gibt’s die Margarde Falls, welche wir kurz besuchen mit entsprechend vielen Touristen. Danach geniessen wir den See und entspannen beim Lesen und Backgammon spielen. Wir sind fasziniert von den enorm langen Güterzügen hier und beobachten ihre Kreuzmanöver auf der anderen Seeseite. Das Abendessen kocht vor sich hin und wir stossen mit vermeintlichem Wein an. Dann müssen wir feststellen, dass der Wein entalkoholisiert ist. Vollgefressen ziehen wir uns zurück und hoffen auf gutes Wetter.
22.08.2016
Der Wecker holt mich aus dem Schlaf und es ist erstaunlich mild, aber in der Nacht hat es geregnet. Das Zelt ist nass, wenn auch nur aussen und wir packen es notdürftig ein. Eine lange Reise von ca. 5h steht an in den Banff National Park. Wir fahren durch schöne Landschaften mit Bergen, Wäldern, Flüssen und Seen. Es regnet teils heftig und wir freuen uns gar nicht das Zelt aufstellen zu müssen. Wir planen schon, wie wir es am besten anstellen könnten, damit das Innenzelt möglichst nicht nass wird. Wir fahren direkt nach Banff ins Visitor Center und nutzen das WLAN und Prospekte. Leider soll auch morgen nicht sehr gutes Wetter sein, was uns nicht so gefällt. Bei der Gelegenheit buchen wir gleich einen Campground im Glacier National Park (USA).
Dann geht’s zum Johnston Canyon Campground, wo wir zum Glück reserviert hatten, denn er ist bereits ausgebucht. Ein Glück regnet es nicht und wir können das Zelt ungestresst aufbauen, wenn auch der Boden wie gewohnt mühsam zum Einschlagen der Heringe ist. Aber diesmal wollen wir auch 3 Nächte bleiben.Es ist kalt und wir gönnen und eine heisse Dusche im geheizten Sanitärbereich. Es ist ungewohnt luxuriös auf dem Campground. Es gibt sogar eine Abwaschmöglichkeit mit Warmwasser. Erfrischt planen wir das Abendessen und merken, dass wir die Zeitzone gewechselt haben müssen. Wir haben somit 1h verloren. Auf geht’s zum Lake Louise in die Railway Station zum Essen.
Kurz vor Ankunft rennt uns ein Bär vor dem Auto über die Strasse. Wir können es kaum fassen und die 2 Fussgänger, die er fast überrannt hat, sind sichtlich geschockt. Wir hätten nicht erwartet so schnell einen Bären zu sehen und auch noch von so nah. Zum Essen gibt’s einen leckeren Bisonburger.
Es ist kalt geworden (ca. 5°C) und die Berge sind bis tief hinunter weiss bedeckt. Es scheint auch beim Campground eher zu schneien als zu regnen. Schnell verkriechen wir uns dick eingepackt in die warmen Schlafsäcke.
23.08.2016
Der energische Klang einer Autoalarmanlage reisst mich aus dem Lummerland. Auch die mehrfach hornenden Züge auf dem Gleis nebenan wecken einem hin und wieder auf. Doch immerhin hat es aufgehört zu regnen und es ist wärmer als am Vorabend. Wir frühstücken ausgiebig und fahren nach Lake Louise einkaufen. Heute mal vorbereitet mit Einkaufszettel.
Im Radio erklingen, die uns bereits bekannten rauf und runter gespielten 10 Hits. Die Texte kennen wir schon fast auswendig. Nach dem Einkauf geht’s los auf den Icefields Parkway nach Jasper. Eine Strasse quer durch den Nationalpark. Es gibt vieles zu entdecken. Der erste Halt ist am Bow Lake, ein Gletschersee, welcher wie alle Gewässer her in schönem Türkis schimmert. Natürlich sind auch Berge und Gletscher zu sehen. Dann geht’s zum höchsten Punkt des Parkways (2068m). Vom noch etwas höher gelegenen Aussichtspunkt sieht man den Pyto Lake und weitere Gletscher. Es wird langsam Mittag und der Hunger plagt uns. Wir fahren weg von der Strasse an einen Bach und stellen Tisch und Stühle auf zum Picknicken.
Anschliessen erreichen wir die Waterfowl Lakes. Ein hübscher Ort ohne Menschen und die Sonne zeigt sich auch schon etwas. Wir fahren weiter zum Mistaya Canyon. Eine Art Schlucht welche beeindruckend ist und das Wasser extrem schnell durchfliesst. Wieder einmal ist es ein Kampf ein schönes Bild ohne Touris zu schiessen. Dann schliesslich erreichen wir das Columbia Icefield. Im Prinzip ein Gletscher mit einer Fläche von 215km2, bestehend aus 6 Gletschern. Wir geniessen den Anblick des Athabasca Glaciers und fahren dann zurück Richtung Campground. Hungrig wie wir sind, können wir das Essen kaum erwarten. Heute wird gegrillt. Erstmal ein Feuer machen, was nicht ganz einfach ist mit nassem Holz, aber wir schaffen das souverän. Es gibt gegrillte Peperoni, Zucchetti, Champignon mit Frischkäse und Chorizowurst. Danach gibt’s noch gegrillte Marshmallows zum Dessert.
24.08.2016
Ein langer Tag steht an. Wir machen uns möglichst früh auf den Weg Richtung Banff. Unser heutiges Ziel ist eine Wanderung zum Cory Pass. Eine Wanderung von 13km mit 915m Höhenunterschied um den Mount Edith (2535m) herum über den Cory Pass. Der Aufstieg beginnt direkt sehr steil und fordert uns. Etwas angespannt gehen wir los mit der Gefahr der Bären im Hinterkopf. Wir haben eine Infobroschüre über Bärenbegegnungen und das richtige Verhalten studiert und waren danach verwirrt. Die Interpretation der Art des Angriffs erschien uns denkbar schwierig. Im schlimmsten Fall soll man «Fight Back». Denkbar fragwürdig bei einem Grizzly als Gegner so ganz ohne Waffe.
Plötzlich scheint der Weg zu Ende zu sein. Überall ist nur noch Felsen. Ein einsames Schild zeigt die richtige Richtung an. Nun heisst es klettern. Sowohl hinauf, wie auch hinunter. Wir sind sichtlich erleichtert wieder ebenen Untergrund unter den Füssen zu haben. Weiter geht’s ausserhalb des Waldes. Auf einmal sehen wir ein Bighorn Sheep. Wir greifen zur Kamera und möchten ein Bild schiessen. Dann kommt das Tier auf uns zu mit einer ganzen Herde Jungtieren. Wir gehen den Weg zurück und werden von den rennenden Bighorn Sheeps verfolgt. Nach einer gefühlten Ewigkeit verlassen sie den Weg und ziehen weiter. Wir setzten den Weg fort und nach ca. 3,5h erreichen wir den Cory Pass. Dieser trennt den Mount Edith und Mount Cory (2800m). Sehr imposante Berge. Wir machen eine Essenspause und geniessen die Aussicht. Dann geht’s weiter über eine steinige Landschaft. Der Weg geht steil hinunter und ist rutschig. Sicheren Stand findet man nur schwerlich. Langsam Schritt für Schritt geht’s hinunter. Manchmal fast auf allen Vieren, nur um nicht in die Tiefe zu stürzen. Der Weg ist an manchen Stellen nicht auszumalen und wir sind froh finden wir den richtigen Weg. Im Anschluss geht die Wanderung durch den Wald zurück. Die Strecke erscheint extrem lang zu sein und wir sind immer auf der Hut vor Bären und denken uns Notfallpläne für den Ernstfall aus.
Nach nicht enden wollenden mehr als 6h Wanderung insgesamt sind wir zurück beim Auto und werden von den Einheimischen bestaunt, dass wir den Weg gemacht haben. Wir sind einfach nur überglücklich den Weg unbeschadet überlebt zu haben und keinem Bären begegnet zu sein. Nach einer Stärkung geht’s nach Banff zum Shoppen, die letzten Kanadischen Dollar in bar werden ausgegeben.
Am Abend werden Vorräte gekocht auf dem Feuer, was wir mittlerweile auch sehr gut beherrschen. Müde und kaputt planen wir die Weiterreise in den Glacier National Park (Montana) für den nächsten Tag.
Fotos aus Kanada
25.08.2016
Wir stehen früh auf heute, leider wird das Frühstück gleich verregnet und ins Auto verlagert. Die letzte Dusche fürs Erste ist genossen und das nasse Zelt wird eingepackt. Los geht’s Richtung Calgary und dann zur US-Grenze. Der Grenzübergang ist ziemlich unkompliziert und wird wir sind schnell eingereist. Mittlerweile sind wir im «Flachland» mit vielen Agrarflächen, Weiden und starkem Wind angekommen. Die Sonne kommt und geht, wie auch der Regen. Wir biegen in den Glacier National Park zum Many Glacier Lake zum Campground. Das Zelt können wir im Trockenen stellen, doch dann fängt es an in Strömen zu regnen. Wir genehmigen und etwas WiFi-Zeit und suchen nach einem Laden zum Einkaufen. Die Fleischauswahl ist sehr klein und das Grillen, das Morgen geplant ist, wird schwierig. Dann geht es ins Johnsons in St. Mary zum Abendessen. Eine Empfehlung aus der Grocery vom Dorf. Das Essen ist regional und man kriegt riesige Portionen. Wir bestellen ein Stück Fleisch und erhalten dazu: Suppe, Croutons, Brot, Kartoffelstock, Salat und eine Sauce. Danach gibt es noch einen warmen Apple Pie. Wir sind vollgestopft und die Reste hätte sie uns in Geschirre zum nach Hause nehmen gefüllt. Das kleine Restaurant ist sehr zu empfehlen und «härzig» gemacht. Danach geht’s ab ins Bett.
26.08.2016
Die Sonne scheint, wir können es kaum fassen: kein Regen. Heute wollen wir die Going-to-the-Sun-Road machen. Eine 50 mi Strasse von West nach Ost durch den Park. Wir fahren los nach St. Mary und dort geht’s los. Wir sehen den St. Mary Lake, wenn auch noch im Nebel. Dann machen wir beim Jackson Glacier Overlook Halt. Dort sehen wir die Überreste einer der letzten Gletscher im Park. Motiviert starten wir eine vermeintlich kurze Wanderung zu den St. Mary Falls. Aber wir haben den falschen Zugang erwischt und wandern länger als geplant. Es geht durch den Wald und wir sehen Spuren von einem Waldbrand. Schliesslich erreichen wir die Falls mit Türkis Wasser und rötlichem Gestein.
Es geht weiter zu den Virginia Falls, die um einiges höher sind. Danach wollen wir nicht wieder den ganzen Weg zurück zum Auto gehen und suchen die Strasse. Es gibt einen Bus, doch wann er kommt wissen wir nicht. Wir versuchen ein Auto anzuhalten, das uns die paar Fahrminuten mitnimmt. Doch vergeblich! Dann kommt zum Glück der Bus und wir können nach einer kurzen Stärkung weiterfahren. Die Strasse geht hoch auf 2025m zum Loganpass. Imposante Berge und Täler zeigen sich. Auffallend sind die vielen kahlen Bäume, die offenbar tot sind. Der Abstieg führt uns zum Avalanche Creek. Nach langem Suchen finden wir sogar eine Parkmöglichkeit und wandern zum Avalanche Creek, ein türkiser Gletschersee. Wir bestaunen ihn und gehen dann zurück nach St. Mary zum Einkaufen.
Die Going-to-the-Sun-Road wird als tückische Strasse beschrieben, für uns Schweizer ist sie aber eher normal und nicht schwierig zu fahren. Wir wollen einkaufen zum Grillen, doch die Auswahl im Laden ist extrem dürftig. Es gibt daher ein Reis mit gegrilltem Gemüse zum Essen. Wir freuen uns auf den nächsten Morgen, auch wenn eine lange Fahrt ansteht, denn es geht zum Yellowstone National Park.
Fotos vom Glacier National Park
27.08.2016
Der Morgen ist sehr mild und die Sonne zeigt sich. Heute geht’s zum Yellowstone National Park. Ca. 6,5h Fahrt stehen bevor. Die Strasse geht fast immer schnurgeradeaus und man ist oft alleine unterwegs. Weiden mit Rindern und Pferden säumen die Strasse. Je weiter südlich wir kommen, desto dürrer werden die Weiden. Häuser sieht man nur wenige und man fühlt sich ziemlich abgelegen.
Gegen Abend kommen wir unserem Ziel näher: das Madison arm Resort am Madison Arm River, direkt beim Hebgen Lake, in der Nähe von West Yellowstone. Die Email sagt, wir sollen dem GPS nicht glauben, das lotse uns falsch. Doch unser Navi bringt uns selbst über die abgelegene Gravel Road zum Ziel. Wir geniessen den für uns luxuriösen Campground direkt am Wasser. Als einzige Zeltler haben wir unsere Ruhe. Wir nutzen die Laundry und die lang ersehnten Duschen ausgiebig. Wieder einmal kochen wir mit dem Grill, wenn auch etappenweise, da der Rost zu klein ist. Am nächsten Morgen werden wir dann losfahren in den Park.
28.08.2016
Am Morgen geht’s los bei knapp über 0°C in den Yellowstone National Park. Es ist gerade Waldbrandzeit und Teile des Parks sind deswegen gesperrt. Zum Glück betreffen diese Feuer unsere Pläne nicht. Los geht’s zu den Geysiren, heissen Pools und anderen thermalen Erscheinungen. Es gibt vom Lower über Midway bis zum Upper Geysire Basin Vieles zu bestaunen. Es ist schnell heiss, trotz einer Höhe vom über 2000m. Besonders eindrucksvoll sind der Prismatic Pool und der Morning Glory Pool mit ihren Farben. Aussen orange-rot und gelb-grün bis blau in der Mitte. Auch der Old Faithful Geysir belohnt unser Warten mit einem Ausbruch und schiesst sein Wasser in die Höhe. Irgendwann haben wir alles Interessante dort gesehen und sind überwältigt von der Schönheit dieser Naturspektakel.
Es geht weiter nach Bridge Bay zum Campground. Sofort fallen uns Bisons auf den einzelnen Stellplätzen auf. Wir stellen unser Zelt und plötzlich stehen zwei Bisons auf unserem Platz. Ihre Mächtigkeit ist beeindruckend. Etwas verunsichert warten wir ab und die Tiere ziehen weiter. Wir fahren ein paar Meilen weiter zum Duschen. Horrende 4,16$ pro Dusche müssen wir zahlen und begegnen immer wieder Bisons auf der Strasse. Nach dem Essen gehen wir auf den Campground wo ich wieder durch ein Bison überrascht werde. Sie sind einfach überall. Ich hoffe nur, dass ich in der Nacht nicht mit einem zusammenstosse und die Tiere so ruhig bleiben. Denn sie können sehr gefährlich sein und die Sicherheitsdistanz von 23m habe ich heute nicht immer einhalten können.
29.08.2016
Der Morgen ist eiskalt. Wir brechen früh auf, in der Hoffnung Tiere zu sehen, ausser Bisons. Wir machen kurz vor Canyon Village Halt und besuchen den Grand Canyon des Yellowstone Parks. Er beeindruckt mit orange-gelb-Tönen und einem 94m hohen Wasserfall. Wir geniessen den Anblick und fahren dann ganz in den Norden zu den Mammoth Hot Springs. Es ist erst 10 Uhr, aber die Sonne heizt sofort auf. Wir bestaunen Terrassen aus Kalk geformt. Manche sind grau-weiss, andere eher gelb-orange. Leider fliesst bei manchen Stellen kein Wasser mehr und die Farben sind weg.
Danach geht’s zum Norris Basin, ein weiterer vulkanischer Bereich. Es gibt schöne, färbige Wasserlöcher in weisser Landschaft zu bestaunen. Wir sind etwas von der Hitze, Sonne und Gasen aus den vulkanischen Aktivitäten geschafft und sehnen uns nach einer Pause. Die gibt es in Canyon Village mit einem kalten Kaffee auf einem Schaukelstuhl. Wir nutzen die Gelegenheit und gehen einkaufen.
Frisch gestärkt geht’s zum Mud Volcano. Dort gibt «Matschtümpel» zu sehen, die noch mehr nach faulen Eiern stinken als alle vorangegangenen Bereiche. Schnell geht’s wieder weg von hier. Wir sehen eine riesen Rauchsäule den Himmel emporsteigen. Einer der Waldbrände scheint grösser geworden zu sein. Nach einem Besuch im Visitor Center und der Planung der nächsten Tages geht’s ab zum Campground. Für einmal sind wir früh dran und können entspannen.
30.08.2016
Heute schlafen wir mal aus, bis 8 Uhr. Gemütlich fahren wir nach Fishing Bridge für eine Wanderung: Storm Point. Noch auf dem Parkplatz begegnen wir einer Herde Bisons. Sie blockieren die Strasse. Auf geht’s zum Yellowstone Lake durch den Wald und über Wiesen.
Zurück beim Auto sind die Bisons zwar nicht mehr auf der Strasse, aber locken dennoch viele Zuschauer an. Wir gehen nach Lake Village und planen etwas die kommenden Tage. Im Anschluss fahren wir nach dem Mittagessen aus dem Kofferraum, nach Canyon Village. Unterwegs ist wieder einmal Stau. Wir halten und aus der Ferne können wir einen Grizzly beobachten. Was für eine Überraschung! Wir verweilen kurz und fahren weiter. Es geht zu den Pferden für einen Reitausflug. Mein Pferd Tougar ist eher klein und sehr verfressen, aber er ist auch ein Schlitzohr. Wir verstehen und er macht keine Probleme. Wir reiten durch Wald und über Wiesen. Die Guides erzählen einiges über das Gebiet und Waldbrände. Wir können die Rauchsäule eines Waldbrandes sehen, die den Himmel abdunkelt. Waldbrände braucht es unter anderem, damit die Bäume überhaupt erst keimen können und neue Bäume entstehen können. Deshalb sind Waldbrände sehr wichtig für die Vegetation.
Nach dem Ritt geht’s ab zur teuren Dusche. In Grant Village gibt’s dann einen leckeren Bisonburger bevor wir zum Campground zurückkehren. Schon morgen werden wir abreisen Richtung Süden.
Fotos vom Yellowstone National Park
31.08.2016
Wir brechen früh auf und packen alles zusammen. Es stehen 7h Fahrt nach Provo an. Wir können auf dem Weg aus dem Park noch einige Hirsche und Elche beobachten. Eingeräuchert von den Waldbränden geht’s dann los in den Süden. Die Stundenvergehen rasch. Endlich gibt es etwa mehr Zivilisation und daher auch eine bessere Netzabdeckung, die die Kommunikation zur Aussenwelt zulässt nach 3 Tagen Abgeschiedenheit. Gegen Abend erreichen wir einen für uns luxuriösen Campground. Wir waschen kurz und geniessen die Hitze mit bis zu 38°C am Pool. Danach gibt’s ein 4-Gänge-Menu: Rührei mit Speck, Reis mit Käse, grillierte Gemüse und zum Schluss die obligaten Marshmallows vom Feuer. Gestärkt geht’s ins Bett, bereit für die morgige Weiterreise nach Moab beim Arches National Park.
01.09.2016
Zum Frühstück gibt’s Speck und Rührei. Damit gestärkt geht’s los. Unser erstes Ziel heute: Dead Horse Point State Park. Ein Gebiet in dem Indianer früher wilde Pferde gefangen haben. Sie haben die Pferde an einen Abgrund getrieben und sie dort eingefangen.
Es ist heiss und sonnig. Der Park ist wie eine Art Canyon aus rotem Felsen. Im Tal fliesst der Colorado River in schmutzig brauner Farbe. Wir geniessen den Anblick und ziehen weiter nach Moab. Wir checken in einen recht komfortablem Campground ein für 2 Nächte. Wir stellen und einer neuen Herausforderung beim Zeltaufbau: starker Wind. Wir erfahren, dass dieses Wochenende Labourday ist. Daher planen wir unsere nächsten Nächte bereits und buchen die restlichen Unterkünfte. Wir freuen uns auf morgen auf den Arches National Park. Wenn es auch ein sehr hitziges Unterfangen sein wird.
Fotos vom Dead Horse Point State Park
02.09.2016
Die Sonne brennt schon um 7 Uhr auf unsere Köpfe. Los geht’s in den Arches National Park. Hoch hinauf zum Devils Garden, am Ende des Parkes. Wir starten eine Wanderung zum Double O Arch, rund 3,5km vom Parkplatz entfernt. Es ist nicht immer einfach zu erkennen wo der Trail durchführt und oft muss man auch etwas klettern. Die Landschaft mit roten Felsen umgeben von grünen Bäumen ist überwältigend. Wir erreichen den Double O Arch und sehen zwei Arches übereinander. Die Sonne steigt immer höher und wir gehen zurück. Auf dem Rückweg machen wir noch bei weiteren Arches Halt: Navajo Arch, Partition Arch, Pine Tree Arch und Tunnel Arch. Zurück beim Auto sind etwas mehr als 3h vergangen.
Wir besuchen noch den Double Arch. Leider haben wir immer wieder dasselbe Problem: Touris stehen unter den Arches und zerstören die Kulisse. Oft muss man länger warten um dann 10sek Zeit zu haben für das perfekte Foto. Ganz abgesehen davon, ist es nicht ungefährlich unter den Arches. Felsbrocken können hinunterstürzen oder der Arch kann auch brechen.
Wir verlassen den Park den Park und gönnen uns eine Siesta mit eisgekühlten Getränken. Kurz mal runterkühlen und Kräfte sammeln für den späten Nachmittag. Dann gehen wir zurück in den Park. Nur ungern trete ich diesen Weg an, aber der Blick auf den Delicate Arch soll sich lohnen. Etwas leidend bei über 30°C steigen wir den «Berg» hinauf. Ein Glück haben wir ausreichend Wasser dabei. Schliesslich erreichen wir den Arch. Er ist sehr schön und es hat sich gelohnt, wenn nur diese Touris nicht wären. Nach ca. 1,5h sind wir zurück beim Auto. Die Tagesziele haben wir erfüllt und insgesamt sind wir 15km ohne gross Schatten in der Wüste gewandert. Die letzte Nacht in Moab bricht an.
Fotos vom Arches National Park
03.09.2016
Heute brechen wir unser Zelt ab und fahren ins Monument Valley. Das Wetter will erst nicht so recht schön sein. Dennoch starten wir den Valley Drive über Gravel Roads. Wir sind uns etwas unsicher ob unser Auto das schaffen wird. Noch dazu dürften wir laut Mietvertrag gar keine solchen Strassen fahren.
Es geht durch eine rote Landschaft mit bergartigen Felsen. Die Strasse ist überall mit Schlaglöchern übersäht und macht das Ganze zu einer holprigen Angelegenheit. Immer wieder hat es Verkaufsstände von Indianern, die selbstgemachten Schmuck verkaufen. Aus der Sightseeingtour wird schnell eine Shoppingtour. Mit der Zeit zeigt sich auch die Sonne wieder und wir können endlich tolle Fotos schiessen. Wir beenden den Drive unbeschadet und fahren nach Cameron in ein Motel. Wir haben wieder 1h durch die Zeitverschiebung gewonnen und geniessen den Abend.
Fotos vom Monument Valley
04.09.2016
Heute gibt’s Frühstück im Motelzimmer aus dem Auto. Wir starten zum Grand Canyon und bestaunen seine Grösse. Viel machen wir jedoch gar nicht und gehen einkaufen. Es stehen noch 4,5h Fahrt an. Über Page geht’s nach Hatch in einen Campground. Lange fahren wir durch öde Landschaften, die kaum bewohnt sind. Auf einmal wird es immer wie grüner und es hat vermehrt Häuser und Ortschaften. Wir erreichen unseren Campground. Der nette Herr an der Rezeption schaut uns verwundert an, dass wir zelten wollen. Wir trotzen dem starken Wind und stellen unser Zelt ein letztes Mal auf. Die Zeit der letzten Male fängt jetzt an. Wir haben einen gemütlichen Abend und kochen ein letztes Mal auf unserem Gaskocher.
05.09.2016
Die Kälte weckt uns. Unser Zelt ist von einer Eisschicht umgeben. Wir überwinden die frostige Kälte und stehen auf. Es geht in den Bryce National Park. Wir machen uns auf zu einer Wanderung, die mehrere Loops verbindet. Ausgangspunkt ist der Sunsetpoint. Von dort geht es über den Navajotrail hinunter in den Canyon. Wir suchen fleissig spezielle Infotafeln um Fotos mit uns und der Tafel zu machen. Mit drei solcher Fotos kann man einen Preis fürs Wandern erhalten. Plötzlich ist der Trail zu Ende wegen Bauarbeiten. Da wir nicht umdrehen wollen, gehen wir über den verbotenen Weg, in der Hoffnung nicht erwischt zu werden. Denn es drohen bis zu 6 Monate Gefängnisstrafe. Wir sind gezwungen über die ebenfalls gesperrte Strasse zu gehen. Glücklicherweise werden wir nicht erwischt und gelangen schliesslich zum Sunsetpoint zurück. Uns fehlt noch ein Foto für den Preis, daher steigen wir erneut in den Canyon hinunter zum Queensgarden und finden eine weitere nfotafel. Nach ca. 5h wandern sind wir zurück beim Auto und können uns stärken.
Als Preis erhalten wir nur einen Aufkleber, was uns ein wenig enttäuscht. Wir fahren zum Campground und geniessen die Sonne. Gegen Abendgehen wir zurück in den Park um den Sonnenuntergang im Canyon zu bestaunen. Die rot-weissen Felsformationen verschwinden langsam im Schatten.
Fotos vom Bryce National Park
06.09.2016
Der letzte Campingmorgen ist erneut sehr kalt. Wir stehen vor der Herausforderung alles trocken zu kriegen. Der Sonne sei Dank, können wir um 10 Uhr alles einpacken. Alles Unnötige wird weggeschmissen und schon geht die Reise nach Las Vegas los. Die letzten Vorräte werden unterwegs gegessen und der nächste Walmart aufgesucht um Klebeband zu besorgen. Auf dem Parkplatz basteln wir ein Packet mit dem Mietmaterial. Wir werden kritisch beäugt. Als wir dann fertig sind bietet ein junger Typ auch gleich seine Hilfe an das Packet ins Auto zu verfrachten. Dann noch kurz das Packet im nächsten UPS Store abgeben.
Mit Eiskaffee bewaffnet fahren wir weiter. Inmitten der Wüste taucht die Skyline von Las Vegas auf. Wir sind noch früh dran und gehen das Auto putzen. Was sich schwieriger gestaltet als gedacht. Danach geht’s in das Stratosphere Hotel, wo wir erst nicht ganz verstehen wo man nun hineinfahren müssen. Schliesslich checken wir ein und suchen dann den Bus nach Downtown. Unser Auto werden wir vorerst nicht mehr brauchen.
Alles am Strip ist beeindruckend und wird mit zunehmender Dunkelheit noch interessanter. Um 1 Uhr werden wir aus einer Bar verjagt und das in Vegas! Es geht zurück ins Hotel zum Ausschlafen im Bett.
07.09.2016
Der Tag beginnt nach Ausschlafen auf dem weichen Bett erst spät. Das Frühstück wird im Starbucks vom Hotel eingenommen. Es geht zum Bus in die Shoppingmeile. Es gibt dort zahlreiche Markenoutlets und es ist schwer den Überblick zu behalten. Wir kämpfen uns bis zum Abend durch zahlreiche Läden und kehren erschöpft ins Hotel zurück. Kurz duschen und die chicen Kleider anziehen (wenn auch mit Fliflops). Heute essen wir im hauseigenen Buffet, das mit 25$ inkl. Getränke und Dessert erstaunlich billig ist. Das Essen ist gut und die Auswahl riesig. Gestärkt machen wir uns auf den Weg auf den über 300m hohen Stratosphere Tower des Hotels. Dazu durchlaufen wir eine Sicherheitskontrolle und müssen für Fotos posieren (Kostenpunkt beim Kauf: 22$ pro Foto). Vom Tower kann man über ganz Vegas blicken. Die Aussicht ist erstaunlich.
Dann gehen wir in die Fremont Street, in etwa die Partymeile von Vegas. Die Strasse ist mit einer Leinwand überdacht auf der Werbung läuft. Überall gibt’s Live Acts und Musik. Es ist eine Reizüberflutung und eher zu laut für unseren Geschmack. Wir fahren zurück zum Hotel und gehen noch mit ein paar Dollars unsere ersten Casinoerfahrungen sammeln. Das ständige Verlieren deprimiert mich schnell.
08.-09.09.2016
Wir sind erstaunlich früh wach und packen sogleich unsere Koffer. Auf geht’s ans Brunchbuffet. Im Anschluss machen wir noch einen kurzen Abstecher in die Einkaufsmeile. Danach nehmen wir nochmals das Auto und fahren zum Flughafen. Das Auto ist schnell abgegeben und wir können pünktlich nach San Francisco fliegen. Den Anschlussflug erwischen wir daher problemlos. Kaum im Flugzeug startet eine Sitzplatzdiskussion in den letzten Reihen. Nach einigen Minuten sitzen alle anders und bei den Sitznachbarn, die zu ihnen gehören. Der Flug dauert ca. 10,5h, aber wir verhungern fast unterwegs und schlafen ist nicht so richtig möglich. Dann um ca. 15:30 sind wir endlich auf Schweizer Boden. Erschöpft, aber glücklich geht es nach Hause. Alles erscheint zugleich bekannt und doch fremd. Ich muss mich daran gewöhnen, dass mich wieder jeder versteht und «lästern» ist nicht mehr so einfach.